AROUDEINY AG HAMATOU, BÜRGERMEISTER VON ANDERAMBOUKANE, ERLIEGT DEN FOLGEN EINES ÜBERFALLS – Le maire d’Anderamboukane succombe suite à une attaque terroriste

Bürgermeister aus Heubachs Partnerstadt Anderamboukane bei Überfall getötet
Heubach (Remszeitung) – 04.01.2015
Der Überfall hatte sich am Neujahrstag zugetragen. An den Folgen seiner Schussverletzungen starb der Bürgermeister aus Heubachs afrikanischer Partnerstadt im Norden von Mali am 3. Januar. „Wir haben mit ihm einen beeindruckenden Menschen, einen überzeugten Anhänger des Friedens und der Völkerverständigung sowie einen guten Freund verloren.
Wasser für die Wüstenreiter
volkswagenag.com – 08.07.2014
Aroudeiny Ag Hamatou blickt sorgenvoll in die untergehende Wüstensonne. Am Ende des Horizonts ist nur noch die Staubwolke zu erkennen, die der davonrauschende Pick-up hinterlässt.

DEUTSCHE ARTIKEL WEITER UNTER DER TODESANZEIGE

Mali: le maire de la commune d’Aderanboukane succombe à ses blessures
RFI – 04.01.2015
Le maire de la commune d’’Aderanboukane, dans le nord du Mali, a succombé à ses blessures ce samedi 3 janvier. Aroudeiny Ag Hamatou était tombé dans une embuscade jeudi après-midi sur une route près de Ménaka. Transporté dans un premier temps à Gao pour être soigné, il est décédé lors de son transfert sanitaire vers Bamako. Son chauffeur avait été tué lors de l’attaque menée par des hommes non identifiés.


Foto (c) RFI/Christine Muratet: Aroudeiny Ag Hamatou, maire de la commune d’Aderanboukane, en 2005
Bürgermeister der Gemeinde Anderamboukane im Kreis Ménaka

Pour accueillir le corps d’Aroudeiny Ag Hamatou ce samedi à l’’aéroport international de Bamako, les visages étaient graves. Parmi les présents, le général Sada Samaké, ministre malien de la Sécurité et Bajan Ag Hamatou, député de Ménaka et frère aîné du défunt. Il décédera pendant le transfert.

Un bâtisseur de la commune d’Anderanboukane
A Bamako, les domiciles de Bajan Ag Hamatou et du colonel Guischma, respectivement frère aîné et parent par alliance du défunt ne désemplissent pas : hommes politiques, ressortissants du Nord, diplomates, et représentants de l’’Etat, passent pour présenter les condoléances. L’’inhumation d’Aroudeiny Ag Hamatou aura lieu ce dimanche à Bamako.
L’’illustre disparu est considéré comme un grand bâtisseur de la région de Ménaka, plus précisément de sa commune Anderanboukane. Chaque année, avant la crise du Nord, il y organisait un magnifique festival, qui attirait du monde. Sa commune était jumelée à Laxou, ville située au nord-est de la France. Ce jumelage permettait via la coopération décentralisée, d’’aider sa communauté, la grande tribu des touareg des Ouliméden.
Parmi eux, certains préviennent : après le temps du deuil, il y aura le temps des explications.

Aroudeiny Ag Hamatou était tombé dans une embuscade
Le 1er janvier, Aroudeiny Ag Hamatou quittait Ménaka pour sa commune située à 107 Km plus au nord. Après les 30 premiers kilomètres, son véhicule tombait dans une embuscade tendue par des hommes armés circulant à moto. Trois passagers, dont l’’élu, sont blessés. Le lendemain, le premier passager décède de ses blessures.
Qui a commis ce crime ? Certains attribuent l’’embuscade au Mouvement pour l’’unicité et le jihad en Afrique de l’’Ouest, le Mujao. Le Mujao n’a pas revendiqué l’’acte.
En tout cas, pour des proches du disparu, ce crime ne restera pas impuni.
D’autres soulignent par contre que continuer à aider le développement de sa commune est le meilleur hommage qu’’on puisse rendre à l’’homme qui a flirté un tout petit moment avec le MNLA, avant de devenir un fervent loyaliste.
© 2015 rfi.fr
Anderambukane annonce
Bürgermeister aus Heubachs Partnerstadt Anderamboukane bei Überfall getötet
Heubach (Remszeitung) – 04.01.2015
„Die Stadt Heubach trauert um Aroudeiny Ag Hamatou, den Bürgermeister unserer Partnerstadt Anderamboukane in Mali“, verlautbart Bürgermeister Frederick Brütting auf Twitter. Aroudeiny AG Hamatou wurde Opfer eines Überfalls.
Der Überfall hatte sich am Neujahrstag zugetragen. An den Folgen seiner Schussverletzungen starb der Bürgermeister aus Heubachs afrikanischer Partnerstadt im Norden von Mali am 3. Januar. „Wir haben mit ihm einen beeindruckenden Menschen, einen überzeugten Anhänger des Friedens und der Völkerverständigung sowie einen guten Freund verloren. Merci de ton amitié! Nous ne t’oublierons jamais! (Danke für deine Freundschaft. Wir werden dich nie vergessen)“, schreibt Bürgermeister Frederick Brütting auf Facebook. Am gestrigen Sonntag wurde Aroudeiny in der Hauptstadt Bamako beigesetzt. Die Stadt unter dem Rosenstein war im Jahr 2008 über die französische Partnerstadt Laxou zur Verbindung mit Anderamboukane gekommen. Aroudeiny Ag Hamatou weilte schon mehrfach in Heubach, zuletzt im September anlässlich einer Spendenübergabe. Heubach und Bürger aus der Stadt hatten immer wieder zusammen mit der französischen Partnerstadt Hilfsprojekte unterstützt. Lebensmittel und Medikamente befanden sich darunter. Bald soll mit einem Wasserversorgungsprojekt begonnen werden. Schmuck aus dem Norden Malis war zuletzt auf dem Heubacher Kugelmarkt im Dezember angeboten worden.
Der Bürgermeister von Anderamboukane befand sich am Donnerstagnachmittag mit einigen Begleitern im Auto auf dem Weg nach Menaka, dem Sitz des Regionalparlaments. Sein Fahrzeug wurde offenbar von mehreren bewaffneten Männern auf Motorrädern angegriffen. Sie eröffneten das Feuer auf den Wagen, Aroudeiny wurde verwundet, sein Fahrer getötet. Der Bürgermeister konnte noch in ein Krankenhaus gebracht werden, verstarb dort jedoch am Samstag.
Seit 2012 wird das Land am Südrand der Sahara von Unruhen erschüttert. Aufständische Touaregs und Regierungstruppen kämpfen gegeneinander. Teile des Militärs putschten 2012 gegen den damaligen Präsidenten Touré. Auch Islamisten mischen mit, sie brachten Teil des Nordens von Mali unter ihre Kontrolle, verloren sie aber seit 2013 wieder an malische und französische Truppen. Aroudeiny Ag Hamatou gehörte zu den gemäßigten, westlich orientierten Kräften.
Wer den Überfall verübt hat, ist unklar, bislang hat sich niemand dazu bekannt. es könnte sich um einen Anschlag islamistischer Kräfte gehandelt haben, die den Dschihad durch ganz Westafrika tragen wollen, vermutet man in Frankreich. Aroudeiny Ag Hamatou mit seinen Kontakten war eine politische Schlüsselfigur – auch im Verhältnis zu Heubach. Die Partnerschaft mit Anderamboukane, versichert Bürgermeister Frederick Brütting, soll jedenfalls weiter fortgesetzt werden.
© 2015 remszeitung.de

Wasser für die Wüstenreiter

volkswagenag.com – 08.07.2014
Aroudeiny Ag Hamatou blickt sorgenvoll in die untergehende Wüstensonne. Am Ende des Horizonts ist nur noch die Staubwolke zu erkennen, die der davonrauschende Pick-up hinterlässt. Gerade hat der stattliche, in ein langes, exotisch gefärbtes Übergewand gekleidete Malier zwei seiner besten Gefolgsleute nach Niger losgeschickt, um im Nachbarland, wo Erntezeit ist, Hirse und Reis für die Getreidebank von Andéramboukane einzukaufen.
Aroudeiny ist nicht nur Bürgermeister der Gemeinde, sondern auch ein wichtiger Stammeshäuptling der im Dreiländereck Mali, Niger und Algerien beheimateten Tuareg – der Namensinspiration des wüstentauglichen Volkswagen Modells Touareg. Drei Millionen Tuareg bevölkern die Wüstengebiete zwischen Mali und Niger, das Gesamtsiedlungsgebiet des Volkes umfasst eine Fläche von der Größe Mitteleuropas. Dünn besiedelte Gegenden kennzeichnen ihre Heimat, es mangelt an elementaren Dingen wie sauberem Trinkwasser. Viele der aufgrund der tiefblauen Indigofärbung ihrer Gewänder „Blaue Ritter der Wüste“ genannten Nomaden sind gezwungen, sesshaft zu werden – den ruhelosen Wanderern entzieht die unwirtliche Natur immer mehr die Grundlage zum Leben.
Die Getreidebank war Aroudeinys Idee. Um den außerhalb der Erntezeit extrem volatilen Getreidemarkt kontrollierbar machen und Preisspitzen abfedern zu können, sollte ein Lager entstehen, in dem übers Jahr verteilt die wichtigen Grundnahrungsmittel Hirse und Reis entnommen und verkauft werden. Bei der folgenden Ernte wird der Bestand dann wieder kostengünstig aufgefüllt. Ein Megaprojekt für die von Dürren und Wüstenbildung heimgesuchte 11.000-Einwohner-Gemeinde.
Alleine niemals zu stemmen. Doch zusammen mit dem Verein „Tamat e. V. – Freunde der Tuareg“ gelang die Umsetzung. Für die Helfer aus Deutschland das „größte und risikoreichste Projekt bisher“, wie der Bayreuther Ethnologe und Vorsitzende des Vereins, Prof. Georg Klute nicht ohne Stolz zugibt.
2002 war es, als Volkswagen zum Dank für die Namensgabe im Tuareggebiet zwischen Sahel und Sahara in Tinnesako und Anouzagréne zwei Schulen baute. Vom Erfolg begeistert, wollten sich Prof. Klute und weitere Mitstreiter wie der Volkswagen-Verantwortliche Jürgen Osmer nicht mit dieser Einmalaktion zufriedengeben. Ihr Wunsch war es, weiterzuhelfen – und zwar nachhaltig. 2004 gründeten sie dazu Tamat e. V. – der Name ist vom Tamatbaum, der Schirmakazie, die das Wahrzeichen Afrikas ist, abgeleitet – und unterstützen das schwer gebeutelte Volk der Tuareg seitdem durch „Hilfe zur Selbsthilfe“. Priorität haben dabei die lebenswichtigen Bereiche Wasser, Ernährung, Gesundheit und Bildung.
Volkswagen hat das Gesamtprojekt „Tuareghilfe“ weiterhin engagiert unterstützt, übernahm für eine Schule eine auf zehn Jahre angelegte Patenschaft, bei der neue Klassenräume und Lehrer, aber auch die Anschaffung einer Schulherde mit Ziegen und Kamelen finanziert wurden. Auch das Volkswagen Kundenmagazin mit einer groß angelegten Benefizaktion und viele Volkswagen-Importeure haben sich dem Netzwerk der Helfenden angeschlossen.
Die großen und kleinen Fortschritte vor Ort zu beobachten, ist für die Truppe von Tamat im Moment allerdings nicht mehr möglich. „Die Sicherheitslage vor Ort hat sich seit 2003 verschlechtert, mehrere Dutzend Touristen wurden in dem Gebiet seitdem entführt. Mit dem Aufkommen der dem Al-Quaida-Verbund angehörenden örtlichen Terroristen ist es zu gefährlich geworden, seit 2008 waren wir nicht mehr da“, bedauert der Vorsitzende Prof. Klute. Aufgrund der angespannten Situation hat sich der Verein derzeit zunächst einmal auf Andéramboukane an der malisch-nigrischen Grenze konzentriert. Über Berichte, Fotos und Beschreibungen bleiben die Tamat e. V.-Mitglieder und alle Spender stets auf dem Laufenden, auch die Kommunikation ist weiterhin intakt: Zusammen mit Aroudeiny und anderen Vertrauten werden Probleme besprochen, Verbesserungspotenziale diskutiert und schließlich Projekte ausgearbeitet. Wie zuletzt die Kooperation mit dem Handwerker François Damien, der in der Bezirkshauptstadt Gao lebt und sich auf die Trinkwasserversorgung spezialisiert hat. Durch eine spezielle Technik kann er mithilfe eines Plastikwasserrohrs in vielen Höfen den Zugang zu sauberem Trinkwasser legen. Ein großer Sprung nach vorn für die Region.
Dennoch bleibt viel zu tun für Aroudeiny und seine Mitstreiter von Tamat e. V.. Der Kessel mit Tee ist derweil schon aufgesetzt, denn das Tee trinken hat bei den Tuareg eine fast zeremonielle Bedeutung. Die beiden Getreideeinkäufer sind aus Niger zurückgekehrt – sie waren erfolgreich, die Getreidebank ist für das nächste Jahr wieder gefüllt. Das Erfolgsprojekt kann weitergehen.
© 2014 volkswagenag.com

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